*15.06.1928 †15.04.2022
Schon kurz nach ihrer Ankunft hier hat sie sich, zusammen mit ihrem unvergessenen Mann Rudi, am Aufbau der Jungen Aktion und später der Ackermann-Gemeinde in unserer Diözese beteiligt. 22 Jahre war sie im Diözesanvorstand der Ackermann-Gemeinde Würzburg. Vier Jahre davon war sie sogar stellvertretende Diözesanvorsitzende. Trotz ihrer vielfältigen und globalen Verpflichtungen Ihrer Familie gegenüber hat sie kaum eine Sitzung des Diözesanvorstandes ausgelassen.
Aktiv hat sie sich in die Versöhnungs- und Verständigungsarbeit der Ackermann-Gemeinde eingebracht. Unzählige Male hat sie – manchmal auch als ein Notnagel – tschechische Gäste aus Prag, Mährisch Schönberg und anderen Orten in Tschechien, ob jung oder alt beherbergt. So konnten viele Ihre Gastfreundschaft kennen und schätzen lernen.
Sie hat es verstanden, für die Älteren in unserer Gemeinschaft als Anlaufstelle zu dienen. Gerne denke ich noch – obwohl ich mich damals noch nicht zu den Alten zählte – an die Begegnungen und die zahlreichen Gespräche mit ihr im Garten oder Keller zurück. Sie wusste viel Interessantes von ihren weiten Reisen, aber auch von der Vertreibung und dem schwierigen Neuanfang in Würzburg zu erzählen. Die Faschingsnachmittage waren legendär. Neben den selbst gebackenen Krapfen war ihr Apfelstrudel ein Highlight.
Der Besuch der Gemeinschaftsgottesdienste war ihr ein großes Anliegen. Bis ins hohe Alter konnte sie nicht einmal der Gebrauch eines Rollators davon abhalten. Ebenso war sie aktiv im Helferkreis, beim Eintüten der Rundbriefe oder beim Vorbereiten der Lichter für die Nepomuk-Feier. Auch hier schätzte sie die Gemeinschaft und die Gemeinschaft schätzte sie.
Zu ihrem 80. Geburtstag durfte ihr Adolf Ullmann, mein langjähriger Vorgänger im Amt des Diözesanvorsitzenden, als Bundesvorsitzender die Goldene Ehrennadel der Ackermann-Gemeinde überreichen. Dabei führte er unter anderem aus:
„Von Deiner Ankunft im Sommer 1945 im zerstörten Würzburg bis in die heutigen Tage hast Du Dich über all die Jahrzehnte ehrenamtlich in der Arbeit unserer Gemeinschaft engagiert. Am Anfang stand die Zusammenarbeit mit dem unvergessenen Geistl. Beirat Dr. Anton Fritsch in den Lagern im Würzburger Raum, wo es galt, den Menschen Rat, Hilfe und Trost zu geben. Dies hast Du geleistet, obwohl Dir selbst das Schicksal des Heimatverlusts widerfahren war.“
Wir von der Ackermann-Gemeinde in der Diözese Würzburg danken Gott, dass wir Maria Plail als Weggefährtin viele Jahre unter uns haben durften. Wir werden sie in guter Erinnerung behalten.
Gott der Herr schenke ihr seinen ewigen Frieden.
Hans-Peter Dörr
Foto: Hans Zeckel